Geschichte

Der Besitzer des Hauses Oberwagram 14 (Grundherrschaft Windhaag/P.) „Schrattbau´rn Peter“ wird in der Taufmatrik als „Schiffsknecht und Kleinhäusler“ genannt. Gemeint ist damit der Erbauer des Hauses, Peter Pendlmayr.

Das Schiffszugs-Fresko an der Straßenfront entsteht: Acht Pferde und drei Schiffe mit Schiffsreitern, Auflegern und Schiffsleuten erinnern in straffer Lebendigkeit an beste griechische Kunst.

Der Künstler ist unbekannt.

 

Das Haus geht auf die Tochter Maria Anna Pendlmayr über, die Johann Georg Spindelberger aus Königswiesen geheiratet hatte.

Die Familie Schimpl erwirbt das Haus.

Die Gemeinde Naarn kauft das Haus mit dem Ziel es als Heimathaus zu adaptieren und auch Ausstellungen und Veranstaltungen abhalten zu können.

Eröffnung als Heimathaus.
Ausstellung: „Holzschwemme und Flößerei in Au/Donau“.

Gründung des Kulturvereins FORUM NAARN.
Sanierung von Gebäude und Schiffszug.

Errichtung eines Lagerraumes über dem Keller und Bau eines Veranstaltungsraumes mit Sanitäranlagen hinter dem Heimathaus durch freiwillige Helfer unter Organisation von Grete und Hermann Lambauer.

Heimathaus und Schiffszug erinnern an Berufe, die für Handel und Wirtschaft entlang der Donau von großer Bedeutung waren.

Schiffsleute beförderten Güter zu Lagerstätten an der Donau (Au, Staffling, Ruprechtshofen, Hütting). Auf Saumpfaden brachten Fuhrleute Salz über Tragwein und Gutau nach Böhmen. Alle brauchten Verköstigung und Übernachtung in Kleinhäusern oder Gasthäusern. Schmiede betreuten die Hufe der Pferde und Räder der Wägen. Schopper dichteten im Winter die Boote ab. Seiler, Zimmerleute und Wagner hatten Arbeit. Schließlich nutzte man auch ein Spital in Au/D und die Taufkirche in Naarn. Sie ist die Mutter-Pfarre für 21 Pfarren zwischen den Flüssen Aist und Naarn. (Die Fluss-Namen sind keltischen Ursprungs. Im 3. Jhdt. v. Chr. siedelten hier, nördlich der Donau, die Bojer.)

In einer Urkunde vom Jahr 853 wurde das Gebiet zwischen den Flüssen Aist und Naarn dem Kloster Sankt Emmeram bei Regensburg zugesprochen.

Lage „am obern Wagram“

Als „Wagram“ wurde eine Uferböschung bezeichnet. Sicher waren hier früher ein Donauarm mit der Aistmündung und ein Sumpfgebiet. Der Name „ze Wogrein“ wird erstmals 1333 in einer Urkunde erwähnt. Andere Urkunden berichten, dass im Jahre 900 am linken Donauufer unterhalb von Mauthausen Markgraf Luitpold von Kärnten und Bischof Richar von Passau mit ihren Soldaten eine Abteilung ungarischer Reiter ins Sumpfgebiet drängten und viele Ungarn in der Donau ertranken. Beim Abstich von Torf und bei der Entwässerung der Breitwiesen fand man hier 1929 kleine Hufeisen. Die Sage von „Fuchtelmanderln“ in dieser Umgebung ist wohl mit entzündeten Gärgasen zu erklären.

 

Die Stube

Die Stube beherbergt Küche und Essplatz. Sie war früher der Mittelpunkt im Haus. Im Winter war sie der einzig beheizte Raum und daher der bevorzugte Aufenthaltsort.

Die Schlafkammer

In der kleinen Schlafkammer haben bis zu 6 Kinder Ihre Nachtruhe gefunden.

Der Keller

Der Keller wurde in früheren Zeiten vor allem als Vorratskammer und zur Lagerung von Gemüse und Most verwendet.

Der Ausstellungsraum

Der Ausstellungsraum enthält zur Zeit Bilder und Objekte zum Thema Flösserei und Scheiterschwemme. Au an der Donau war mit der Scheiterschwemme auf der Aist und dem Flößerhafen (hier wurden Flöße von Salza, Traun und Enns kommend zu riesigen, bis zu 65m langen Flößen zusammengebaut) ein großer und wichtiger Holzumschlagplatz. Im Jahr 1941 steuerte der Nauführer Tauber das letzte Floß nach Budapest.

Die Werkzeughütte

Die Werkzeughütte wurde auf dem bestehenden Keller errichtet. Sie beherbergt eine Vielzahl von Werkzeugen aus den früheren Jahren. Ein Blick in die Hütte lohnt sich auf alle Fälle!

Der Stadl

Im Jahr 2012 wurde der Stad´l hinter dem Heimathaus errichtet. Er beherbergt eine Küche, einen Veranstaltungsraum für max. 40 Personen mit TV und Tonanlage und eine barrierefreie WC-Anlage. Im Stad´l wird auch der zur Führung gehörende Film über die Scheiterschwemme und Flößerei vorgeführt.

Der Hof

Eine, zur Bar umgebaute Zille steht für die Ausschank bereit. Für größere, und wetterfeste Veranstaltungen kann auch ein großes Zelt hinter dem Stadel aufgebaut werden. 

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